Die Nationalsozialisten trieben im April 1945 Tausende Häftlinge kurz vor der Befreiung der Konzentrationslager in Richtung Norden. Es waren rund 33.000 aus Sachsenhausen, die täglich 40 km Fußmarsch, krank, unterernährt und nur notdürftig gekleidet auf sich nehmen mussten.
Viele tausend Häftlinge starben auf diesem Marsch oder wurden von SS- Leuten ermordet. Wir erforschten bereits die Entwicklung des Nationalsozialismus im ländlichen Raum, im Ortsteil Wall. Dieser Ortsteil wurde von den Häftlingen des Todesmarsches durchquert. Der Besuch der Gedenkstätte Belower Wald vertiefte unser bereits erworbenes Wissen.
Mit der konkreten Geschichte des historischen Ortes „Gedenkstätte Belower Wald“ konnten wir in einzelne Persönliche Schicksale eintauchen. Besonders bewegt haben, die stillen Zeitzeugen wie, die Einritzungen in den Bäumen, der eingewachsene Stacheldraht und die Mulden in der Erde.
Auch die persönlichen Gegenstände der Gefangenen, wie Schuhe, Löffel, Messer und Trinkgefäße ließen uns einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Besonders imponierend waren die aus Trinkgefäßen durch die Häftlinge selbsthergestellten Raspeln. Mit Hilfe dieser Raspeln wurde die essbare Rinde von den Bäumen abgeschabt. Etwas anderes gab es selten.
Mit Hilfe von Fotos dokumentierten wir unsere Eindrücke. Diese Fotos werden unsere bereits bestehende Wanderausstellung zum Thema Todesmarsch ergänzen.
Bild: Kerstin Zimmermann